Mayonnaise
1756 kamen 12000 französische Soldaten nach Menorca und landeten in der Bucht von Santandria. Später beschlossen die Briten, diese Stelle durch den Wachturm, heute als Es Castellar bekannt, zu schützen.
Die Franzosen wurden von der Bevölkerung und der Obrigkeit Ciuadellas freundlich aufgenommen, man feierte in der Kirche Santa Maria, wie die Kathedrale damals hieß, ein gemeinsames Te Deum, und die Franzosen zogen weiter nach Mahón, um die Festung Sant Felip zu belagern.
Diese Belagerung dauerte neun Monate.
Der Anführer der Franzosen war der Herzog von Richelieu.
Angeblich habe Richelieu in Mahón eine Geliebte gehabt, die er Mahonesa, also eine Frau aus Mahon, nannte.
Bei ihr habe er die Sauce kennen gelernt.
Später habe er die Sauce mit nach Frankreich genommen, von wo aus sie den Siegeszug in alle Welt aufnahm.
Auf französisch wurde diese Sauce, gerührt aus Eigelb und Öl, erstmals 1807 schriftlich erwähnt.
In einem britischen Kochbuch finden wir 1841 erstmals ein schriftliches Zeugnis.
Ein deutscher Einwanderer brachte sie 1905 in die USA. Von dort aus verbreitete sie sich nach Lateinamerika.
Auf Menorca wird diese Sauce meist Aioli genannt.
Über diese Belagerung gibt es übrigens ein Tagebuch auf deutsch und spanisch, das der damals 32jährige Pastor Christoph Lindemann aus Hannover verfasst hat.
Der evangelische Feldprediger Lindemann saß 1781 zusammen mit rund 3000 anderen Personen in der belagerten Festung fest. Das Buch trägt den Titel "Diario del asedio de la fortaleza de San Felipa en la isla de Menorca - Tagebuch während der Belagerung des Forts St. Philipp auf der Insel Minorka" (ISBN: 84-95718-23-5).
Textauszug
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